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Wie authentische Kampagnenbilder Lust auf Erholung, Bewegung und Gemeinschaft machen
Ein Freibad, das sich in eine moderne Wellness-Oase verwandelt – und eine Stadt, die ihre neue Attraktion sichtbar machen will. Genau hier kam ich ins Spiel: Im Auftrag des Stadtmarketings Werne fotografierte ich 2019 die neue Kampagne für das frisch umgebaute Solebad Werne. Ziel war eine Bildwelt, die Erholung, Bewegung und Gemeinschaft vereint und Lust auf einen Kurzurlaub vor der Haustür macht.
Konzept & Casting: Vielfalt zählt
Schon in der Vorplanung stand fest: Das Solebad sollte möglichst viele Zielgruppen ansprechen – Familien, Best Ager, Wellness-Fans. Gemeinsam mit dem Stadtmarketing entwickelte ich deshalb ein Casting-Mix aus vertrauten Gesichtern aus meinem Model-Pool und neuen Talenten aus Agenturen. So wurde die Kampagne bunt, ohne beliebig zu wirken.
Die Bildsprache sollte Leichtigkeit transportieren: helle Farben, echte Interaktion, kein Hochglanz, sondern greifbare Lebensfreude. Gerade in der Werbefotografie für Freizeit und Tourismus ist Authentizität der Schlüssel – Menschen glauben, was sie fühlen, nicht was sie bloß sehen.
Zwei Produktionstage, ein Ziel: Atmosphäre sichtbar machen
Wir planten zwei volle Drehtage vor Ort. Damit keine Location zu kurz kommt, arbeitete ich mit einem modularen Licht-Setup aus Profoto-Akkublitzen, das sich innerhalb weniger Minuten von der Saunalandschaft ins Außenbecken verlegen ließ. So waren wir flexibel genug, das Abendlicht einzufangen, das dem Wasser den warmen Glow verleiht, für den das Solebad bekannt ist.
Besonders spannend war die Session mit unseren Best-Agern: Wir fotografierten bis in die Dämmerung, als Lichtakzente und Wasserreflexionen einen fast filmischen Look erzeugten – ein Motiv, das später auf City-Light-Postern in Dortmund und dem gesamten Ruhrgebiet zu sehen war.
Storytelling im Bilderpool
Ein gutes Kampagnen-Shooting endet nicht bei drei Key-Visuals. Deshalb legten wir einen Image-Pool an, der von Close-ups über Mood-Shots bis zu klassischen Werbemotiven reicht. So kann das Stadtmarketing heute noch einzelne Bilder für Social Media, Website-Banner oder Printanzeigen abrufen, ohne jedes Mal neu produzieren zu müssen.
Mein Workflow:
Tethered Shooting direkt in den Laptop – Feedback in Echtzeit
Live-Sichtung mit dem Kunden, um Freigaben sofort zu klären
Markierte Favoriten wandern direkt in eine vorsortierte Sammlung
So entstanden in zwei Tagen über 800 Aufnahmen, von denen am Ende rund 60 Bilder final retuschiert und ausgeliefert wurden.

Postproduction: Frische Farben, natürlicher Look
In der Retusche habe ich bewusst auf „Beauty-Retouch“ verzichtet. Stattdessen setzte ich auf saubere Hauttöne, klare Kontraste und einen leichten Push in den Cyan- und Aquatönen, um das Wasser lebendig, aber nicht künstlich wirken zu lassen. Eine einheitliche Farbwelt sorgt dafür, dass die Kampagne – egal ob auf Plakat, Instagram oder Infobroschüre – aus einem Guss erscheint.
Ergebnis & Resonanz
Die Bilder gingen direkt nach Veröffentlichung viral: Lokale Medien berichteten, die Social-Media-Kanäle der Stadt verzeichneten Rekordinteraktionen, und schon im ersten Sommer nach dem Umbau stiegen die Besucherzahlen deutlich. Für mich ein Beweis, dass zielgruppenorientierte Werbefotografie nicht laut sein muss – sie muss nur emotional treffen.
Warum Werbefotografie im Ruhrgebiet anders tickt
Als Fotograf aus Dortmund weiß ich: Das Revier steht für Authentizität. Menschen hier spüren schnell, ob etwas echt ist oder nur Fassade. Deswegen setze ich bei Kampagnen für regionale Auftraggeber – von Essen bis Werne – auf echte Emotionen, klare Bildsprache und Produktionsabläufe, die flexibel genug sind, das „ruppige“ Wetter ebenso mitzunehmen wie das berühmte Abendlicht an klaren Spätsommertagen.